Der Lern- und Experimentierraum im Diakonischen Werk im Kirchenkreis Recklinghausen (Recklinghäuser Werkstätten)

Im Lern- und Experimentierraum in den Recklinghäuser Werkstätten wird die Augmented Reality App Inclusify getestet. Die App erweitert die Realität – zum Beispiel durch zusätzlich vorgelesene Texte, Bilder, Übersetzungen und Erklärfilme. Das Smartphone erkennt zum Beispiel ein Plakat oder ein Arbeitsgerät und kann dann passende zusätzliche Inhalte für die LER Teilnehmenden abspielen.

Die Recklinghäuser Werkstätten gGmbH sind Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Unser Ziel ist die Entwicklung individueller Berufswege und Zugänge zur Arbeitswelt. Die berufliche Rehabilitation ist auf die Ziele des einzelnen Menschen ausgerichtet.

Die Recklinghäuser Werkstätten haben insgesamt 12 Standorte im Kreis Recklinghausen. Rund 2.000 Frauen und Männer mit unterschiedlichen Behinderungen arbeiten an Arbeitsplätzen, die ihren speziellen Fähigkeiten und Fertigkeiten angepasst sind.

LER-Standort Glück-Auf-Werkstatt|Herten

Eingebettet in den Stadtteil Herten-Bertlich befindet sich die Glück-Auf-Werkstatt in den umgebauten Räumen einer ehemaligen Schule. Rund 230 Menschen mit Behinderungen finden an der Hasselbruchstraße den Arbeitsplatz, der ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten entspricht. 34 Mitarbeitende arbeiten als Fachkräfte in der Rehabilitation, Betreuung, Begleitung und Anleitung.                                                                                                                                                                                       

Es gibt die folgenden Bereiche:

  • Montage
  • Elektromontage             
  • Verpackung      
  • Garten- und Landschaftsbau     
  • Fördergruppen                                                                                                                                                                            

Welche Technologie kommt im LER zum Einsatz?

Im Lern- und Experimentierraum in den Recklinghäuser Werkstätten wird die Augmented Reality App Inclusify getestet. Die App wurde speziell vom Hersteller Inclusify für die Werkstatt grafisch gestaltet und angepasst. Als Name wurde „Dina“ vergeben. Sie kann auf jedes Smartphone über den AppStore heruntergeladen werden. Die KI-Komponente liegt in der Objekt- und Spracherkennung der Inclusify-App, mit der die durch die Kamera anvisierten Objekten erkannt und hinterlegten Inhalten zugeordnet werden, sowie mit einem Chatbot kommuniziert werden kann.

Hier geht es zum KI-Steckbrief von Inclusify

Wer nimmt am LER teil?

Die INCLUSIFY AR App wurde für Menschen mit und ohne Behinderungen entwickelt, die Bedarf an mehrsprachigen und multimedialen Informationen haben. Werkstattbeschäftigte, die am LER teilnehmen möchten, können die App auf ihre privaten Smartphons herunterladen und nutzen. Die INCLUSIFY AR App ist für die Nutzung per Screenreader ausgelegt, die Handhabung hat weitere physische Voraussetzungen, analog zu denen für herkömmliche Smartphone-Nutzung.

Welche Ziele werden im LER verfolgt?

Ziel des LER ist es, herauszufinden inwiefern die getestete Technologie im Alltag für Menschen mit kognitiven Einschränkungen hilfreiche Unterstützung leisten und ihre Teilhabe am Arbeitsleben fördern kann. Im Vordergrund stehen dabei Akzeptanzfaktoren und Motivation, Barrierefreiheit und Kompetenzen sowie die explorative Erschließung von Faktoren für die erfolgreiche Einführung von Technologien in Organisationen der beruflichen Rehabilitation und Teilhabe an Arbeit.

Wie wird die Technologie im LER genutzt?

Da die App-Nutzung eine W-Lan Verbindung erfordert, erfolgt die Einweisung in Form von Mini-Schulung in Gruppenräumen, die ans W-Lan angeschlossen sind. In den Recklinghäuser Werkstätten wird die App für verschiedene Anwendungsfelder getestet. Vom Werkstatt-Team erarbeitete Themen gliedern sich in unterschiedliche Bereiche:
Ein möglicher Einsatzbereich wird in der Verknüpfung mit der Unterweisungs-Software SAM gesehen, die bereits in der Werkstatt genutzt wird. Die Dina-App würde hierzu ergänzende Informationen zur Verfügung stellen. Mögliche Beispiele sind Sicherheitsunterweisungen im Bereich Arbeitsschutz und Hygiene. Die App würde so zum Beispiel spezifische Inhalte zu den Themen Staplerverkehr, richtiges Händewaschen und Brandschutz bereitstellen. Langfristig wäre es für die Werkstatt auch interessant, Bildungsmaterialien über die Dina-App zu entwickeln, sodass Werkstattbeschäftigte verschiedene Inhalte in individuellem Tempo, eigenständiger und situationsbezogen abrufen können. Zum Beispiel könnte der Reinigungsprozess der Spülmaschine über ein Video dargestellt werden. Unterstützendes AR-Material ist auch für andere Reinigungsvorgänge in Bezug auf benötigte Reinigungsmittel, für die richtige Ausgabe von Besteck laut Speiseplan (Schaumlöffel, Kelle, Zange), und die Bestückung von Servierwägen, denkbar.

Video zum LER in den Recklinghäuser Werkstätten