Besuch des CJD Berufsförderungswerk Koblenz

Sören arbeitet im CJD Berufsförderungswerk Koblenz. In einem kurzen Interview spricht er über seine Erfahrungen mit dem KI-gestützten Assistenzsystem EmmA Biofeedback. 

 

Magst Du Dich kurz vorstellen?  

Mein Name ist Sören, ich bin 26 Jahre alt. Ich bin aktuell hier im BFW in Vallendar in einer Reha-Vorbereitungsmaßnahme für Menschen mit psychischer Erkrankung und werde voraussichtlich im Juni meine Umschulung zum Bürokaufmann starten.

Du hast das KI-gestützte Assistenzsystem „EmmA Biofeedback Trainer“ ausprobiert. Wie hat Dich die Technologie unterstützt?   

Ja also für mich ist das Thema KI an sich nichts Neues, aber ich habe bisher überhaupt noch keine Berührungspunkte mit sowas im echten Leben gehabt. Meine Erfahrung war damit, dass ich es sehr interessant fand. Ich fand es aber auch gleichzeitig natürlich noch etwas verbesserungswürdig in gewissen Bereichen, was aber auch klar ist, es wird ja auch noch weiterentwickelt. Ich finde es auch sehr gut, dass mittlerweile auch der Schwerpunkt auf Menschen mit psychischen Erkrankungen gelegt wird.

Ich fand die KI besonders aus dem Grund interessant, weil ich mich selbst persönlich auch viel mit Atemtechniken beschäftige, um mit Stresssituationen besser umgehen zu können oder mit belastenden Situationen jeglicher Art. Ich finde es daher auch sehr gut, dass man ein direktes Feedback hat, weil, es gibt viele Atemtechniken, die man versuchen kann anzuwenden, aber oft fehlt einfach eine Person oder in dem Fall eine KI, die sagt „du machst das richtig“ oder „du machst das falsch“, weil man selbst dafür schwer ein Gefühl entwickeln kann. Gerade deshalb fand ich das doch sehr gut.

Hat es lange gedauert bis Du mit der Technologie umgehen konntest, oder ging es relativ schnell?

Es ging relativ schnell, dass ich damit umgehen konnte. Diese Gloria (Anm.: so heißt der Avatar), wie sie sich nennt, die hat das eigentlich ganz gut und auch deutlich erklärt. Worauf ich mich ein bisschen einstellen musste ist dieser Kreis der die Atmung repräsentiert. Da musste ich mich wirklich ein bisschen drauf einspielen, dass ich dann in den richtigen Rhythmus komme, und dass ich da wirklich lerne im richtigen Rhythmus zu atmen. Aber ansonsten ging das alles reibungslos vonstatten.

Würdest Du die Technologie anderen empfehlen?

Ich würde es schon anderen empfehlen. Aber ich würde auch darauf achten, was für eine Person da gerade davor sitzt, weil es wird ja mit verschiedenen Techniken gearbeitet. Einmal mit den verschiedenen Bildern, dann mit den Farben, die man benennen muss oder in dem anderen Test auch mit diesem kleinen Vortrag, den man halten muss. Gerade dieser Aspekt mit den Bildern, da wäre ich bei Menschen mit einer gewissen schwierigen oder traumatischen Vergangenheit sehr, sehr vorsichtig. Ich kann den Hintergrund verstehen, warum man mit diesen Bildern lernen soll, seine Atmung zu kontrollieren oder dementsprechend anzupassen. Aber es kann halt auch bei bestimmten Personengruppen dazu führen, dass kein positiver Effekt erreicht wird, sondern genau das Gegenteil und da würde ich sehr vorsichtig sein.

Was denkst Du, kann „EmmA“ Dich auch später an Deinem Arbeitsplatz unterstützen? Wenn ja, wie? 

Ich kann mir schon vorstellen, dass man auch später im Arbeitsleben mit diesem System arbeiten kann oder Erfolg erzielen kann. Die Frage ist nur, wie sich das noch weiter entwickeln wird, ob das weiterhin in diesem großen Umfang mit einem großen PC, mit einem riesigem Bildschirm sein wird, oder ob es da auch irgendwann die Möglichkeit geben wird, das auch in einem privaten Umfeld, also zum Beispiel zu Hause oder wo auch immer man sich befindet, diese Technologie zu nutzen. Ich kenne keinen, der solche Technik zu Hause stehen hat und da ist die Frage ob es da noch irgendwelche andere Möglichkeiten in Zukunft gibt.

 

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